Interview Schäfer

schlicht ums geld

schaeferinterviewBereits die Überschrift dieses in vieler Hinsicht denkwürdigen Interviews mit dem Bürgermeister Bad Endbachs vermittelt eine Falschmeldung. Den Bürgern Holzhausens ging es niemals "schlicht ums Geld" sondern immer um die Lebensqualität rund um ihr Dorf und die Erhaltung der Natur am Hilsberg.

Die folgenden, sehr verwirrten Aussagen des Bad Endbacher Amtsträger, müssen richtig gestellt werden:

 

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Für Bad Endbach ist Wald Erholung.

Für Holzhausen - ebenfalls Erholungsort - war Wald Erholung.

Nun ist er "Konzentrationszone für Industrieanlagen".

Schon vergessen, Herr Schäfer:

  • Ausschlussgebiet für Windenergienutzung (Regionalplan Mittelhessen 2010)
  • avifaunistischer Schwerpunktraum
  • Historische Kulturlandschaft der Kategorie 1
  • Landschaftsraum mit sehr hohem Potential für das Landschafts- und Naturerleben
  • Vorbehaltsgebiet  für  besondere  Landschaftsbildfunktionen
  • Vorbehaltsgebiet für Natur  und Landschaft
  • Vorranggebiet  für  Forstwirtschaft
  • usw. usw.
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Schade, es geht nur um Sie, Herr Schäfer.

Denken Sie auch an das Nachbardorf, dass sich mit überwiegender Mehrheit gegen Ihre Windradpläne stemmt, das die Belastungen zu tragen hat und dessen Naturraum für die nächsten 20 Jahre zerstört ist. Ihre windigen Räder bedeuten für die nächsten Jahre: praktizierter Egoismus und Ignoranz, Mahnmale der Undemokratie, Feindschaft zwischen den Dörfern und sozialer Unfriede.

 fragec

Eine derartige Motivation und Triebfeder den Aktivitäten der BI und den Holzhäusern zu unterstellen ist infam und entbehrt jeder Grundlage.

Liest man die Pressemeldung der Bürgerversammlung von damals richtig, waren es auch keine Holzhäuser sondern Bottenhorner, die die Forderungen nach günstigem Strom gestellt haben.

 fraged

Holzhausen hat zu jeder Zeit Gespräche angeboten, 1/2 Jahr vor der Mediation mit mehr als 600 Unterschriften, bald waren es 1300 von 1500 Wahlberechtigten. - Schäfer widerlegt sich selbst (Facebook-Eintrag der Gemeinde vom 31. Jan. 2012) und bezeichnet sich selbst als Oberdepp, hätte er früher die Menschen eingebunden:schaefer facebook badendbach

 

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Derartige Verwirrtheiten äußern zu können und dazu noch in einem öffentlichen Medium verbreitet zu bekommen, ist mehr als sehr bedenklich.

 frageg

 

Naturschutz "im Blick" zu haben und mit gedungenen Artenschutzgutachtern die Probleme lösen zu können, sind schon bedenkenswerte Äußerungen eines Windradinvestors.

 

Die Aussagen zu Standort 3 sind schlicht falsch und nicht der Großzügigkeit des Herrn Schäfer unterworfen. Die obere Naturschutzbehörde hat diesen Standort von Anfang an aus naturschutzfachlicher Sicht für bedenklich gehalten und  während der Mediation bereits abgelehnt.

 

Schäfer hat schließlich noch Mitte Februar 2012 mit aller Macht versucht, diesen Standplatz mit fragwürdigen Äußerungen des Forstmannnes a.D. Gonnermann zur Rodung zu halten versucht. Dazu wurde eine öffentliche - nichtöffentliche - Versammlung am WEA 3-Standort mit Fotografier- und Redeverbot abgehalten, die letztlich eskalierend unter den Teilnehmern, des Bürgermeisters und der Presse zur plötzlichen und längerfristigen Erkrankung des Bürgermeisters Schäfer am nächsten Tag führte. 

 

Auch die übrigen "Ausgleichsmaßnahmen" des NABU, z.B. eine bereits in 2009 projektierte oberirdische Hochspannungsleitung in die Erde zu verlegen und das als heroische NABU-Schutzmaßnahme mit diesem Windradprojekt in Verbindung zu bringen, sind unseriös.

 

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Der NABU, der den Hilsberg zuvor noch als sehr bedeutsam und erhaltenswert betrachtet hat, wurde aufgrund politischen Drucks der hessischen "Grünen" zum Klageverzicht veranlasst. Gleichzeitig mit dem Klageverzicht am Hilsberg zog der NABU-Hessen zwei weitere Klageverfahren - B252 bei Wetter und eine Klage gegen einen Wind"park" im Vogelsberg gegen Zahlung von 500.000 Euro wieder zurück. Dazu äußerte sich der Richter eines Verwaltungsgerichts sinngemäß, dass es nicht Aufgabe des NABU sei, Kompromisse mit den beklagten Parteien auszuhandeln. Vielmehr sei es seine Aufgabe, die Dinge aufzudecken und es den Verwaltungsgerichten zu überlassen, hier zu einem Urteil zu kommen.

 

"Mäuse für den Milan" lautete dann damals auch die Schlagzeile in der überregionalen Presse wegen der Klagerücknahme des NABU. Der NABU folgt damit einem bundesweiten Trend der Naturschutz"branche" zur Käuflichkeit, z. B. auch dem BUND.

 

Auch die "Lebensraum-Optimierung für den Rotmilan" am Hilsberg durch den NABU (im Nov. 2012) sind mehr als fraglich: 2 kleine Windräder in der Bottenhorner Freifläche werden abgebaut - während ein weiteres Großes unweit davon wieder aufgebaut wird - mit Zustimmung des Herrn Schäfer - und wieder in der Freifläche.

 

Naturschutzargumente dem Holzhäuser Vogelschutzverein abzusprechen und aus dem Mund des Herrn Schäfers für sich selbst zu beanspruchen, ist in hohem Maße verwerflich.

 

 fragei Der VGH Kassel hat mit seinem Beschluss nur vorläufiges Baurecht geschaffen, letztlich sind damit noch alle WEA in der Schwebe.

 fragej
fragek

 

Verwerflich ist daran dreierlei:

 

1. vorsätzlich gegen den ungefragten Willen eines ganzen Nachbardorfes den Lebensraum der Menschen nachhaltig über die nächsten Jahrzehnte in hohem Maße zu beeinträchtigen

 

2. gar nicht mal so sichere Einnahmen aus dieser Maßnahme zu akquirieren, die nicht dem Straßenbau dienen, sondern erklärtermaßen dem Haushaltsdefizit einer Lahn-Dill-Berglandtherme

 

3. selbst außen vor zu bleiben und "Ruhe und Entspannung" als Maxime für die eigenen Bürger und Gäste zu proklamieren. 

 

 fragem Polemisch könnte man nun sagen: Rechnen und implizieren kann er auch nicht. Wir empfehlen Ihnen hierzu folgende Ausarbeitung einer Kommune aus Rheinland-Pfalz, die sich auch Gedanken zur Haushaltssanierung mittels Windrädern gemacht hat.
 fragel  

Rücksichtnahme und Verständnis für ein von Ihnen, Herr Schäfer, gebeuteltes Dorf aufzubringen und es sogar - im Nachhinein - noch als "unglaublich gutes Projekt" hinzustellen bedarf schon einer gehörigen Portion Mut und Beherztheit. Leider liegen Sie damit voll im Trend; im Zeitgeist einer neoliberalen Geisteshaltung, die eigentlich nur eines kennt: puren Egoismus.

 

Auch wir verurteilen derartige Anfeindungen Ihren Kindern gegenüber. Schäbig ist allerdings auch, dass Sie auch immer wieder uns, d.h. den Mitgliedern der Bürgerinitiative, die Anfeindungen Ihren Kindern gegenüber fälschlicherweise unterstellen.