Ein Spaziergang ...

Ein Spaziergang auf dem historischen Grenzweg - Erinnerungen und Ärgernisse
Mafiöse „Schwarze Liste“ der Gemeinde Bad Endbach
von Fritz Runzheimer, Mai 2014

 

wegEndlich hatte ich mich aufgerappelt zu einem Spaziergang auf dem Grenzweg. Wochenlang hatte ich immer wieder meine Absicht, die Zerstörung der Natur und Landschaft durch den Bau der WKA am Hilsberg zu inspizieren, verschoben. Doch jetzt wollte ich der Zerstörung ins Auge sehen.
Der Grenzweg, eine frühgeschichtliche alte Handelsstraße auf dem Höhenrücken, (500m üdM) war ursprünglich ein Zubringerweg zum Herzogsweg, auch als Urhessenstraße bekannt, die Siegen mit der mittleren Lahn und dem Amöneburger Becken verband. Diese bedeutende Handelstraße berührte unsere enge Heimat am „Daubhaus" und der „Hause", wo sie mit der dortigen Heege, einem Schutzwall mit undurchdringlicher Baum- Heckenbepflanzung, zum Schutz der dortigen Siedlung zusammentraf. Heute ist den wenigsten Menschen unserer Heimat bewusst, dass dieses Gebiet Zentrum für den frühgeschichtlichen und mitteralterlichen Verkehr und zugleich Siedlungsmittelpunkt war.
Nachdem die Täler trocken und bewohnbar geworden waren, entstanden durch die Umsiedlung einzelner Höfe nach der Jahrtausendwende, die Ortschaften: Bottenhorn, Rachelshausen, Runzhausen, Holzhausen, Bellnhausen und Herzhausen.
Der erste Teil des überregionalen Wanderweges, ein von Waldbäumen umsäumter idylischer Weg, wie ich ihn seit vielen Jahrzehnten kenne. Vogelgezwitscher und das Säuseln der Blätter begleiten den Spaziergänger entlang des Weges. Erinnerungen kommen auf: Viele hundert Kilometer habe ich auf diesem Weg als Marathonläufer im Training bei Wind und Wetter zurückgelegt. Ich erinnere mich an Winter, in denen auf dem Weg eine Loipe gespurt war und ich dort dem Langlaufsport fröhnen konnte.
Nach wenigen hundert Metern erreiche ich die flache Kuppe des Schlossberges zu meiner Linken.
Immer wenn mich mein Weg dort vorbei führt, ärgere ich mich: Womit hat dieser klangvolle Berg eine solche Ignoranz verdient, ist er doch Dautphetals höchster Berg, unterhalb seiner flachen Kuppe immerhin 540 m üdM. Seit der Gestaltung einer Wanderkarte in den siebziger-Jahren ärgere ich mich über so viel Ungerechtigkeit und auch darüber, dass unsere Kinder schon seit Generationen in Heimatkunde falsch unterrichtet werden. Den Silberbergern gönne ich ihren „Nimmerich“ (533 m üdM) - doch die Holzhäuser Bescheidenheit sollte endlich mal ein Ende haben. Die Gerichte sollen sich diesem Fall annehmen und den Holzhäusern zu ihrem Recht verhelfen, wenn sie schon nicht in der Lage sind für Gerechtigkeit in Sachen Hilsberg zu sorgen, werden sie das wohl noch hingriegen - wobei man den RP nicht einschalten sollte, er könnte seine obligatorischen Versprechungen die Bürger zu beteiligen einmal wahrmachen - und dann hätten wir wieder ein neues Problem. Ich gebe zu, dass meine Gedanken Öl ins Feuer der notorischen Holzhausenhasser gießen, aber manchmal tut es gut, wenigstens in Gedanken seinem Frust Luft zu verschaffen.  
An einer Schranke hätte ich meinen Spaziergang nach einigen hundert Metern eigentlich beenden müssen: UNBEFUGTEN IST DAS BETRETEN DER BAUSTELLE VERBOTEN!
Diesen Schwachsinn muss sich der Bürger nicht gefallen lassen, war meine spontane Reaktion.
So habe ich dann beschlossen, zwischen Baustelle und öffentlichem Weg zu differenzieren, denn Baumaßen fanden am Wochenende nicht statt und somit gab es auch keine Gefährdung für Spaziergänger. Selbstverständlich lag es nicht in meiner Absicht eine Baustelle für die WKA zu betreten – der Anblick aus entsprechender Entfernung reichte mir da schon!


baustelleÜber eine breite Schotterpiste führte mein Weg weiter zum ersten Standort einer im Bau befindlichen  WKA. Die erste Hülse war bereits montiert und wurde von einem Securityunternehmen Tag und Nacht bewacht, weil Zerstörungsgefahr durch die Holzhäuser Bürger drohe, war sogar in der heimischen Presse zu lesen. Von Beschädigung an Maschinen des Bauunternehmers wurde ebenfalls berichtet und selbstverständlich wurde die Bürgerinitiative dafür verantwortlich gemacht, nach dem bewährten Motto des Bad Endbacher Bürgermeister: Wir unterstellen es der BI - und etwas wird davon schon hängen bleiben. Es tröstet mich, dass auch die Irritationen des Bad Endbacher Bürgermeisters eine Schleimspur auf seinem Weg in die wirtschaftlichen Pleite der Gemeinde zeichnen. Als betroffener Vater ärgere ich mich, dass er immer wieder die Presse benutzt, um die Holzhäuser Eltern von Schulkindern pauschal des Mobbings seiner Kinder zu beschuldigen. Zitat OP, vom 22. Februar 2014:  „…und dass meine Kinder angefeindet werden ist einfach nur schäbig.“
Noch schäbiger ist es, wenn die Kinder vorgeschoben werden, um die Bürgerinitiative zu diffamieren. Auch wenn es keinen Beweis dafür gibt, es lenkt vom eigenen Fehlverhalten ab. Ob die Kinder unter der Bürgerinitiative Holzhausen mehr zu leiden haben, wie durch seinen zwischenzeitlichen Auszug aus der „Familienidylle“, darf bezweifelt werden. Wer so viel Dreck am Stecken hat sollte sich schämen und schweigen!
Bis zum „Schwarzen Stein“ konnte ich unbehelligt meinen Spaziergang fortsetzen, da hörte ich, dass sich mir ein Fahrzeug von hinten näherte.
„Wo wollen sie hin?, können sie nicht lesen?“, wurde ich aus dem Auto heraus angesprochen.
„Sagen Sie mir, wer Sie sind, wie Sie heißen und was Sie wollen, dann verrate ich ihnen ob ich ihnen ihre Frage beantworte“, war meine spontane Antwort. Der Fahrer des Autos sagte seinen Namen (Schröder) und ich nannte meinen Namen. Im Weiteren wollte er mir erklären, dass der Weg auch eine Baustelle wäre und ich erklärte ihm, das ich deutlich erkenne, dass er keine Baustelle mehr wäre und ich somit das Recht hätte den Weg zu betreten, der übrigens ein überregionaler, vielgenutzter Wanderweg wäre und nicht Bad Endbach gehöre.
Auf mein Ansinnen meinen Spaziergang fortzusetzen wurde ich aufgefordert es zu unterlassen, er würde seinen Chef anrufen und der würde die Polizei verständigen,  worauf ich ihm antwortete, das ich darauf großen Wert legen würde, um diese Nötigung zur Anzeige zu bringen.
Scheinbar von mir nicht beobachtet, hatte er inzwischen seinen Chef an der „Strippe“ seines Handys. Er wurde von ihm nach meinem Namen befragt und nach einer Weile wurde mitgeteilt, das ich nicht auf der „Liste“ stünde, was ich wiederum für einen Fehler hielt. Dem Chef wurde außerdem mitgeteilt, dass ich Fotos von der Naturzerstörung zur Veröffentlichung in einem Buch machen wollte. Die Frage, ob er mich weiter gehen lassen solle, wurde mit „Nein“ beantwortet.
Auf meine Frage: wer denn diese mafiöse „Schwarze Liste“ mit unliebsamen Bürgern gefertigt hätte, wurde mir von dem Securitymitarbeiter bestätigt, dass sie von der Gemeinde Bad Endbach komme. Auf die Frage: Welchen Zweck sie diene?, zuckte er etwas verlegen die Schulter.
Tiefer kann man eigentlich nicht sinken, aber der Bad Endbacher Obrigkeit, sind da keine Grenzen gesetzt.
Die später von zu Hause angerufen Polizeistation in Biedenkopf, bei der ich eine Anzeige wegen Nötigung aufgeben wollte, riet mir, mich an die Gemeinde Bad Endbach mit meiner Beschwerde zu wenden.
Die Rechte des Bürgers interessieren niemanden, wenn dabei politische Interessen im Vordergrund stehen.
Und nun erwartet den Spaziergänger zukünftig das beängstigende Dröhnen der Monsterwindräder, die alle Romantik eines Waldspazierganges verdrängen und vielen tausend Vögeln einen sicheren Tod bescheren werden. Gehäckselt werden sie - zum Futter für Füchse und Raubvögel, die wiederum auch Gefahr laufen von den riesigen Rotorblättern erwischt zu werden.
Kann aber eigentlich nicht sein: Das „Hohe Gericht“ hat ja beschlossen, dass die kleinen Vögel unter den Rotorblättern hindurch und die großen Zugvögel über den Rotorblättern hinweg fliegen werden. Darüber nachdenken darf man nicht. Wo leben wir eigentlich, wenn schon unsere Gerichtsbarkeit an Realitätsverlust leidet?



Darüber sollten wir einmal nachdenken:

Unser höchstes Gut ist die Natur - Gottes Schöpfung.
Sie ist uns verantwortlich anvertraut - wir dürfen sie nutzen, aber wir haben
kein Recht sie zu zerstören.


 Wer die Windkraftlobby vertritt, das wissen wir mittlerweile - wer aber vertritt noch das „Gemeine Volk“?

Ihr Fritz Runzheimer