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Kurze Beschreibung unseres Dorfes  - Holzhausen am Hünstein -


Holzhausen am Hünstein liegt in einer Talsenke (Tiefpunkt ca. 300 m bis höchster Punkt ca. 380 m ü. NN.) und ist im Süden und Westen von einer bewaldeten Bergkette eingerahmt. Diese verläuft in einer Höhe von 450 m bis max. 550 m ü. NN.
Auch innerhalb des bebauten Dorfgebietes gibt es einige Erhebungen, die im wesentlichen nicht bebaut sind und parkähnlich angelegt sind.
Die reizvolle Landschaft lädt zum Wandern ein; hierzu sind viele ausgeschilderte Wanderwege vorhanden.
 
Unser Dorf liegt im Bundesland Hessen, im Landkreis Marburg Biedenkopf, zwischen den Städten Biedenkopf und Gladenbach und ist ein Ortsteil der Großgemeinde Dautphetal.
Diese besteht aus 12 Ortsteilen mit insgesamt ca. 12.500 Einwohnern. Davon wohnen ca. 2.100 Personen in unserem Ortsteil. Holzhausen liegt zwar nicht an Hauptverkehrswegen, dennoch ist unser Dorf von allen Seiten gut erreichbar. Vom Großraum Dillenburg (Sauerlandlinie) über Steffenberg, von Süden her über Gladenbach und von Norden her über Biedenkopf.

Bis zur Gebietsreform im Jahre 1974 war Holzhausen eine selbständige Gemeinde. Da es in Deutschland viele Orte mit dem Namen Holzhausen gibt, erhielten die jeweiligen Orte einen Zusatznamen. Bis 1700 hieß der Ort „Holzhausen am Steichenberge“, dann bis 1951 „Holzhausen bei Gladenbach“ und danach „Holzhausen am Hünstein“. Dieser Zusatz wird für unseren Ortsteil bei der Großgemeinde Dautphetal aber leider nicht offiziell geführt.    

Der „Hünstein“ ist ein Berg, am Anfang der og. Bergkette, südlich von Holzhausen mit einer Höhe von 504 m ü. NN. Dort befindet sich seit 1930 ein  Aussichtsturm. Dieser ist das Wahrzeichen des Ortes. Ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Spaziergänger.
In dem dortigen Bereich und auf der Höhe der Bergkette sind heute noch Ringwälle von der damaligen sogenannten „Heege“ sichtbar. (Die Heege war im 13.Jahrhundert eine Befestigungsanlage)    
Die einzelnen Berge dieser Bergkette von Süden bis Westen sind:   
Staufenberg (468 m), Paulskappe (545 m), Hilsberg (525 m), Heller (504 m), Schlossberg (540 m), Eichelberg (430 m), Bolzeberg (520 m).

Mehrere gekennzeichnete Wanderwege, die auch rege von Wanderer und Spaziergänger genutzt werden, sind dort vorhanden. Im Winter, bei entsprechenden Schneeverhältnissen, wird auf dem dortigen langen Grenzweg vom örtlichen Ski-Club eine Loipe für Skilanglauf gespurt.
Auf dem Schlossberg befindet sich ein Skigelände mit Lift.
Vom OHGV – Zweigverein Holzhausen werden in jedem Jahr ca. 20 Wanderungen geführt, bei denen Gäste immer willkommen sind.

Holzhausen hat einen historischen Ortskern mit mehr als 20 schönen Fachwerkhäusern mit dem typischen Kratzputz in den Gefachen und mit vielen Balkeninschriften.
Im Umland ist unser Dorf auch als das „Hessisches Fachwerk-und Kratzputzdorf“ bekannt.

Eine alte Fachwerk Scheune wurde von der Trachtentanzgruppe „De Vuyelcher“ im Jahre 1998 zur „Kulturscheune“ umgebaut.
Neben den zahlreichen Familienfeiern wie Geburtstagen, Konfirmationen und Hochzeiten, finden hier außer den Übungsstunden und Veranstaltungen der Holzhäuser Trachtentänzer zahlreiche Tagungen, Geselligkeiten, Theateraufführungen, Versammlungen und Ausstellungen statt. Außerdem ist jeden Freitagabend die dortige Gaststätte für jedermann geöffnet und an jedem letzten Sonntag im Monat kann man nachmittags Kaffee und Kuchen genießen.


Weitere Sehenswürdigkeiten und Freizeiteinrichtungen sind:

Waldschwimmbad (1935 erbaut). In dieser Zeit zweimal grundhaft erneuert.
50 x 25 m Becken, Nichtschwimmerbecken 150 qm, Planschbecken 25 qm, Beachvolleyballfeld, Große Liegewiese.
Seit 2002 wird das Schwimmbad von einem Förderverein hervorragend betrieben.

Oberhalb des Waldschwimmbades befindet sich eine Minigolfanlage mit 18 Stationen.

Außerdem gibt es eine Tennisanlage, Halle mit 2 Plätzen und 5 Außenplätzen,
einen Reitplatz,
zwei Fußballplätze (Rasen- u. Hartplatz),
einen Bolzplatz für die Jugend,
ein Bürgerhaus,
ein Kindergarten mit Spielplatzanlage sowie ein öffentlicher Kinderspielplatz,
zwei Schutzhütten (Am Wurstberg u. An der Hirzenhecke),
zwei Wassertretbecken (Im Buchholz u. Auf der Speiche).
Im Ort befindet sich eine Grundschule.
Die am Anfang erwähnten Parkanlagen sind: „Am Hellingel“ (2.802 qm), „Auf dem Stockeköppel“ (3.586 qm) und „Am Läuseköppel“ (4.563 qm).

Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1251.
In den früheren Jahren war Holzhausen ein reines Bauerndorf. Der erste wirtschaftliche Aufschwung erfolgte durch verschiedene Bergwerke Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts (Gewinnung von Kupfer und Eisenerz).

Ab 1930 wurden in Holzhausen auch einige Steinbrüche in Betrieb genommen, die aber inzwischen alle wieder still gelegt wurden und sich zwischenzeitlich zu wertvollen Biotopen entwickelt haben.

Eine weitere Einnahmequelle war die Herstellung und Vertrieb von Wollwaren (Schafwollstrümpfe u. Textilien). Bereits um 1780 gab es schon den Zusatzberuf des Strumpfhändlers. In Strickereien und in Heimarbeit wurden Schafwollstrümpfe und Wollwesen gestrickt (80 bis 90 Strickmaschinen waren in den Haushalten). Der Strumpfhändler, auch „Strompmann“ genannt, verkaufte die Waren hauptsächlich in Südhessen bei den Bauern und in Rheinlandpfalz bei den Winzern. Diesen Wirtschaftszweig gibt es heute nicht mehr.

Jetzt wurde eine weitere Einnahmequelle für die Dorfbevölkerung durch den Fremdenverkehr erzielt.
Bedingt durch die schöne und ruhige Lage des Dorfes kamen viele Bewohner aus Nordrhein-Westfalen (besonders aus dem Ruhrgebiet) zur Erholung hier her. Es entstanden hierzu mehrere Pensionen, ein Gästehaus und ein Hotel zur Verfügung. Im Jahre 1973 kamen noch 71 Wochenendhäuser hinzu. Die Zeit dieser Epoche dauerte von 1936 bis 1990.
Die Pensionen gaben auf, das Hotel wurde verkauft (jetzt Freizeit- und Bildungsstätte des Ev. Dekanats Gladenbach).
Die Wochendhäuser dürfen jetzt zum Dauerwohnen genutzt werden.
 
Erwähnenswert ist noch, dass das Dorf für seine Schönheit, für die kulturelle Entwicklung und für die gute Dorfgemeinschaft mehrfach ausgezeichnet wurde.
1939 Gaumusterdorf, 1974 Staatlich anerkannter Luftkurort und 1975 Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

In Holzhausen besteht auch heute noch eine gute Dorfgemeinschaft, die sich in vielen Aktivitäten  von Gemeinschaften und  Vereinen widerspiegelt.

Der Fremdenverkehr ist fast ganz zurückgegangen. Daher konnte auch ab 2001 das Prädikat  als staatlich anerkannter Luftkurort nicht weiter geführt werden.
Jetzt,10 Jahre nach der Aberkennung des og. Prädikates, wurde von der Gemeinde Dautphetal in Zusammenarbeit mit dem hiesigen Ortsbeirat beim zuständigen Regierungspräsidium Kassel ein Antrag auf staatliche Anerkennung zum Erholungsort beantragt, da der Fremdenverkehr wieder belebt werden soll. Nachdem im August 2011 eine Kommission Holzhausen (positiv) begutachtet hat, steht der Verleihung dieses Prädikats eigentlich nichts mehr im Wege, oder doch ?

Seit dem 12. Februar 2012 ist es nun laut Mitteilung des HA vom 18. April 2012 aktenkundig:

Holzhausen am Hünstein ist als Erholungsort anerkannt.

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Arbeitskreis Bi - Holzhausen Thema: Landschaftsbild und Naherholung     

Ursula Bösser
Andreas Knoll
Erich Schneider