Kommentar Leserbrief
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- Veröffentlicht am Freitag, 20. Juli 2012 14:29
Für die vielen Anschuldigungen, die durch unseren Flyer ausgelöst und durch Leserbriefe ihre Reaktion erfahren haben, möchten wir hier stellvertretend allen antworten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Der Leserbrief des Herrn Bamberger aus Bad Endbach wird deshalb im Folgenden kommentiert. Das Previewbild ist vergrößerbar und enthält den kompletten Leserbrief vom 15.7.2012
Sehr geehrter Herr Bamberger,
Sie erinnern sich sicher noch: http://bi-holzhausen.de/index.php/home/es-ist-eine-schande.html#BE .
Geläutert über unsere Stellungnahme sowie unsere Offenheit, Klarheit und Fairness haben Sie in Ihrem darauffolgenden Antwortschreiben folgendes versprochen, ich zitiere: "Es ging mir nur darum, dass diese Auseinandersetzung zwischen Holzhausen und Bad Endbach fair, vernünftig, sachlich und ohne persönliche Beleidigungen und tiefe Verletzungen geführt wird, wie sich das eigentlich gehört!!" Ich darf Ihnen versichern, Sie sind sich wieder untreu geworden und verfallen in Ihrem erneuten Leserbrief in die gleiche Polemik, die Sie uns vorwerfen. Ihnen geht es nicht um die Sachargumente, die in unserem Flyer durch Links angesprochen wurden, Ihnen geht es ausschließlich um das "WIE" wie wir unsere Argumente vorbringen.
Tatsächlich kann man sich über das "wie" streiten. Wir haben bewusst Elemente der Trivialliteratur (Sie sollten mal hier nachschlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Trivialliteratur) mit ironischem Unterton benutzt um
- zu erreichen, dass der komplette Flyer von Jedem gelesen und verstanden werden kann
- Aufmerksamkeit zu erregen, um inhaltliche Sachdebatten führen zu können.
Beides ist uns gelungen. Leider führen Sie keinerlei Sachargumente an sondern polemisieren nur. Ich bin erstaunt über solche unerbittlichen Äußerungen eines ausgebildeten Pädagogen und ehemaligen Schulleiters!
Lassen Sie uns zu den Sachargumenten kommen:
- Sie schreiben "Da wird hämisch vom „neuen Nachbarn“ gesprochen, der deshalb kein „guter“ ist, weil er heimtückisch („Seien Sie wachsam!“) Windräder in einem den Holzhäusern nicht genehmen Gebiet errichten will". Die Vokabeln "hämisch" und "heimtückisch" stammen von Ihnen, sind weder sachdienlich noch zielführend sondern einfach polemisch und sollen verletzen. "Windräder in einem den Holzhäuser nicht angenehmen Gebiet" ist tatsächlich sehr zutreffend. Offenbar haben Sie keine Vorstellungskraft davon was es bedeutet, Windräder in 1000 m Entfernung, 350 m über sich (150 m bis 180 m Geländehöhe + 185 m hohe Räder) 100 m im Durchmesser drehende Windräder 6 fach nach Südwesten 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr drehen zu sehen. Sie wissen wohl auch nicht, dass dieses Gebiet bis dato "Historische Kulturlandschaft der Kategorie 1", "Landschaftsraum mit sehr hohem Potential für das Landschafts- und Naturerleben" sowie "Avifaunistischer Schwerpunktraum" war und nun Industriezone mit erhöhten Schallimmissionen werden soll. Der gesamte Wald am Hilsberg fällt damit als Naherholungsgebiet für Holzhausen und Steinperf flach. Das betrifft Sie natürlich nicht, wie die allermeisten Bad Endbacher, aber uns.
- Sie schreiben: "Da wird Bad Endbach der „Trickserei“ bezichtigt." Wie bezeichnen Sie folgende Aussagen des Bad Endbacher Hauptgutachters im Zielabweichungsverfahren:
- Holzhausen ist schallimmissionsmäßig vorbelastet durch "Industriegebiete" (sagen Sie mir, Herr Bamberger, welche das sein könnten)
- Holzhausen liegt an der B453 und damit schallimmissionsmäßig vorbelastet (die B453 ist weit weg von Holzhausen)
- die Holzhäuser Wohnhäuser sind überwiegend ostexponiert (was nicht stimmt)
- die Einsehbarkeit der Windräder ist durch den Wald verschattet.
- dieses Bild dient u.a. als Genehmigungsgrundlage für die Windräder:
Vielleicht erkennen Sie die Zielrichtung der geschönten Bilder.
Dadurch, dass Bad Endbach ein Industriegebiet im Wald errichtet, wird Holzhausen zur industrienahen Zone mit erhöhten Schallimmissionswerte während Bad Endbach auf seiner Internetseite schreibt: "Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer lauten Großstadt, Geräusche von Menschen, Verkehr, Maschinen und vieles mehr prasseln auf Sie ein. Sie steigen in Ihr Auto, schlagen die Tür zu und begeben sich auf eine Reise ins hessische Hinterland nach Bad Endbach. Dort steigen Sie aus. Ruhe. Sie fragen sich, irgendetwas ist hier anders, als würde etwas fehlen. Dann merken Sie es: die Flut Ihrer täglichen Alltags-Hintergrundgeräusche ist einfach weg. Dafür hören Sie jetzt auf einmal ganz andere Dinge, wie das Zwitschern von Vögeln oder das Plätschern eines Baches....."
Wie bezeichnen Sie solche Fakten, Sie wollten doch sachlich diskutieren, oder? - Sie schreiben weiter: "Umgekehrt wird ein Schuh draus: Mit hanebüchenen Märchen über angebliche Tierbestände und konstruierten Gesundheitsbeeinträchtigungen wird nichts ausgelassen" . Diese Ihre scheinbaren Sachargumente sind völlig falsch. Kennen Sie die ornithologischen Darstellungen des Bad Endbacher Artenschutzgutachters zu den "angeblichen Tierbeständen". Sie sollten sich vorher schlau machen bevor Sie solche Falschheiten verbreiten. Ebenso verhält es sich mit den Gesundheitsbeeinträchtigungen.
- Sie schreiben: "die Energiegewinnung im Hilsberg juristisch mit allen verzweifelten Mitteln auszutricksen und das rechtlich einwandfreie Vorgehen Bad Endbachs auszuhebeln" . Mit Verlaub, Herr Bamberger, Bad Endbach geht es nicht um Energiegewinnung, sondern ums eventuelle Geld verdienen für die defizitäre Therme, wie Ihr Bürgermeister selbst schreibt. Sie müssen nur lesen. Und zum rechtlich einwandfreien Vorgehen Bad Endbachs müssen Sie sich nur mal, wie oben auch schon angedeutet, die Aussagen des Bad Endbacher Gutachters zum Zielabweichungsverfahren anschauen. Außerdem, haben Sie denn schon vergessen, dass es rechtlich einwandfrei war, die Standorte 2 und 5 zu kippen.
- Sie schreiben: "Ganz miesen Stil sehe ich in der herablassenden Einmischung der BI in die internen Angelegenheit von Bad Endbach, dessen Haushalt, dessen Vorhaben, dessen Therme. Das ist schlichtweg unverschämt!" Mit solchen oder ähnlichen Sprüchen dürften wir uns auch nicht mehr in z.B. Griechenlands Probleme einmischen. Solche oder ähnliche Sätze hört man tatsächlich auch in der großen Politik, wenn man sich einmischt. Als Antwort hört man dann regelmäßig: "Wir verbitten uns jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheit" und man droht mit Sanktionen. Im Übrigen, Herr Bamberger, Sie erlauben uns nicht, sich in Ihre Angelegenheiten einzumischen, während Sie, d.h. Ihre Gemeinde, sich wie selbstverständlich in die Lebensqualität unserer Gemeindemitglieder einmischt und 2000 Holzhäuser mit Schall und allen Nebenwirkungen belastet während Sie und Ihre Gemeinde außen vor bleiben. Selbstverständlich respektieren wir Ihre kommunale Selbstverwaltung, nur: Ihre Probleme in der Schuldenpolitik werden mit Ihrem Vorgehen automatisch zu unseren.
Gehen Sie, Herr Bamberger, doch besser auf die Sachargumente ein:
- Bad Endbach ist eine der höchst verschuldeten Gemeinden im Hinterland, wo doch sogar Ihre Partei, die SPD-Bad Endbach, den Bürgermeister Schäfer wegen Insolvenzverschleppung ins Gefängnis stecken will:
- In dem Artikel der Bad Endbacher SPD wird erläutert, dass nach dem Bau der Therme die Entwicklung in der Gemeinde stockt. Wörtlich wird gesagt: "Denn schließlich liege der Fremdenverkehr am Boden, die Schulden seiein so hoch wie noch nie und als privates Unternehmen wäre der Bürgermeister Schäfer wegen Insolvenzverschleppung im Gefängnis."
- Was ist hier unverschämter, unsere Einmischung oder Ihre Attacken auf den Bürgermeister? Sie verkennen einmal mehr Ursache und Wirkung.
- Sie schreiben: "Die BI war zu keinem Zeitpunkt an einer kompromissgemäßen Verständigung interessiert (siehe geplatzte Mediation). " Sehr geehrter Herr Bamberger, es hat nie einen Kompromissvorschlag gegeben, schon gar keinen Kompromiss. Es wurde nie ein Kompromissvorschlag abgestimmt. Verbreiten Sie nicht solche falschen Aussagen, wenn Sie die Hintergründe nicht wissen. Ich erklär's Ihnen: der RP hat bereits Anfang März die Standorte 3 + 4 aus mehreren Gründen abgelehnt. Das wurde uns als "Kompromissvorschlag" am 10.3. in der Mediation verkauft, obwohl die Standorte faktisch nicht genehmigungsfähig waren.
Sagen Sie mal Herr Bamberger: "Haben Sie eigentlich einen Funken Verständnis für das, was die Bewohner Holzhausens die nächsten Jahre durch Ihre Gemeinde ertragen sollen, nur damit Sie evtl. ihren Haushalt sanieren können?"